Die Rauhnächte - Alte Bräuche, Traditionen und Legenden

Die Rauhnächte - Alte Bräuche, Traditionen und Legenden

Eine der magischsten Zeiten des Jahres: Die Rauhnächte.

In den letzten Jahren erleben sie eine wahre Renaissance und immer mehr Menschen entdecken ihre tiefen spirituellen Wurzeln. Doch obwohl sie heute wieder zunehmend Aufmerksamkeit erfahren, handelt es sich dabei um eine uralte Tradition, die mit Legenden, Mythen und uralten Ritualen durchzogen ist.

Die Rauhnächte sind ein magischer Zwischenraum im Jahreskreis, eine Zeit, in der alles still wird und die feinstofflichen Energien besonders stark spürbar sind. Es ist eine Phase der Besinnung, der Transformation und der inneren Einkehr.

Es handelt sich dabei um die 12 Nächte zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen - die Zeit zwischen den Jahren. Manche beginnen diese besondere Zeit bereits an Yule bzw. der Wintersonnenwende, doch ich starte wie viele andere an Weihnachten. 

Für die Rauhnächte gibt es zahlreiche Rituale und Bräuche, die uns helfen können, die Magie dieser Zeit zu erleben und zu nutzen. In diesem Seelenwortschatz möchte ich dir einige dieser Traditionen und Bräuche vorstellen:

Traumorakel - 12 Nächte, 12 Monate

Ein besonders kraftvolles Ritual, das ich jedes Jahr praktiziere, ist das Traumorakel. Jede Nacht der Rauhnächte steht symbolisch für einen Monat des kommenden Jahres. Die erste Nacht repräsentiert den Januar, die zweite den Februar und so weiter. In diesen Nächten sind die Träume besonders intensiv und vielschichtig und es heißt, dass sie uns Einblicke in das kommende Jahr gewähren.

Für mich gehört es zur Tradition, jedes Jahr eine kleine Notiz über meine Träume zu machen, darin schreibe ich mir unter anderem auf: 

  • Was habe ich geträumt?
  • Wie habe ich mich im Traum gefühlt?
  • Welche Botschaften möchte mir der Traum vielleicht übermitteln?

Wenn du dir unsicher bist, was dir ein Traum sagen möchte, kannst du gern auch im Internet nachlesen, welche Bedeutung die einzelnen Bestandteile des Traums haben. 

Räuchern - Reinigung und Segen

Ich räuchere zwar immer, aber es ist eine Tradition die besonders während der Rauhnächte eine Hochzeit erlebt. Der Legende nach schaut die Percht in den Häusern nach wer sich an diese Tradition hält und bedacht diese Häuser mit besonderem Segen. Außerdem soll das Räuchern natürlich dem Klären und Reinigen der Energie dienen. Es ist ein Akt der Transformation – das Alte loslassen, damit Platz für das Neue geschaffen werden kann. Außerdem öffnen sich durch das Räuchern die Tore zu einer anderen Dimension – der Welt der Ahnen und Geister. 

Die Wilde Jagd – Gaben für die Ahnen

Während der Rauhnächte soll die Wilde Jagd über die Lande ziehen. 

Ein alter Brauch, den ich besonders mag, ist das Bereitstellen von kleinen Gaben für die „Wilde Jagd“. In der Mythologie heißt es, dass in den Rauhnächten die Geister der Verstorbenen durch die Lande ziehen. Die Geister und Ahnen suchen Frieden und Anerkennung. Es ist ein Brauch, ihnen während dieser Zeit Gaben zu hinterlassen, um sie gütig zu stimmen.

Ich stelle in den Rauhnächten daher immer wieder einen kleinen Teller mit Nüssen, Apfelstückchen oder anderen kleinen Leckereien in meinen Garten oder auf den Balkon. Es ist eine Geste des Respekts und des Dankes an die Ahnen und die Geister, die uns auf unserem Weg begleiten. Diese Tradition fühlt sich für mich besonders stimmig an, da sie mit einer tiefen Verbundenheit zu den Wurzeln und einer ehrlichen Wertschätzung gegenüber den Geistern der Vergangenheit verbunden ist.

Das Ritual der 13 Wünsche 

Ein weiteres Ritual, das während der Rauhnächte gern praktiziert wird, ist das „Ritual der 13 Wünsche“. In diesem Ritual geht es darum, 13 Wünsche für das kommende Jahr zu formulieren. Diese Wünsche sollten positiv formuliert sein, z. B. „Ich wünsche mir...“ und mit einer klaren, positiven Absicht aufgeladen werden. Die Wünsche werden auf Zettel geschrieben, gerollt oder gefaltet. In jeder Rauhnacht wird dann ein Zettel verbrannt, um den Wunsch symbolisch an das Universum zu übergeben. Auch hier steht wie bei dem Deuten der Träume jede Nacht für einen Monat. Der Wunsch der ersten Rauhnacht soll sich im Januar erfüllen, der Wunsch der zweiten Rauhnacht im Februar und so weiter. Der letzte Zettel – der 13. – bleibt übrig und wird nicht verbrannt. Dieser Wunsch soll sich im kommenden Jahr erfüllen, aber auf eine Weise, die wir selbst beeinflussen müssen. Es erinnert uns daran, dass wir für unseren eigenen Weg Verantwortung tragen.

Was man während der Rauhnächte übrigens nicht machen darf: 

Eine alte Tradition besagt, dass es Unglück bringt, während der Rauhnächte Dinge zu verleihen. Es könnte sein, dass man den geliehenen Gegenstand nie wieder zurückerhält oder dass man dadurch in Schwierigkeiten gerät. Darüber hinaus gibt es auch den Aberglauben, dass durch das Verleihen von Dingen nicht nur materielle Objekte, sondern auch eine Form von Energie weitergegeben wird. In dieser besonders feinstofflichen Zeit könnte diese Energie in die falschen Hände geraten oder in einer unerwünschten Weise zurückkommen. 

Eine weiterer alter Brauch besagt, dass man während der Rauhnächte keine Wäsche waschen sollte. Warum? Es heißt, dass sich in der Wäsche böse Geister oder sogar die „Wilde Jagd“ verfangen könnten – und das würde Zorn und Unglück herbeiführen. 

Es gibt jedoch auch Regionen, in denen gerade das Gegenteil gilt – hier wird gesagt, dass weiße Wäsche während der Rauhnächte gewaschen werden soll, um das Jahr „weiß und rein“ zu beginnen. Diese unterschiedlichen Interpretationen machen die Rauhnächte noch geheimnisvoller und bieten Raum für individuelle Rituale.

Persönliche Rituale, die ich während der Rauhnächte mache:

  • Digitale Auszeit: Ich vermeide bewusst den Konsum von digitalen Medien – kein Fernsehen, keine Serien, kein Social Media. Während der Rauhnächte versuche ich, mich von der äußeren Welt zurückzuziehen und mich mehr auf mich selbst zu besinnen. Seitdem ich mein Baby Da Shani ins Leben gerufen habe, mache ich eine Ausnahme, um zu posten, wenn es sich für mich stimmig anfühlt. Aber ich stelle sicher, dass es mich erfüllt und nicht unter Druck setzt.
  • Mehr Bücher lesen: Ich war früher eine absolute Lesemaus, aber leider fehlt mir in meinem heutigen Alltag dafür meist die Zeit. Während der Rauhnächte lese ich dafür umso mehr und genieße es in vollen Zügen
  • Orakeln: Bei mir nichts außergewöhnliches, aber natürlich orakel ich sehr gern. Und ich finde auch, dass es während der Rauhnächte intensiver ist und viel leichter durchfließt

Welche Traditionen pflegst du?

Ich bin neugierig – welche Rauhnachts-Traditionen kennst du? Welche Bräuche hast du vielleicht schon selbst ausprobiert oder in deiner Familie weitergegeben bekommen? Teile sie gern in den Kommentaren!

Alles Liebe und magische Momente für dich 
Shayen
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